Indirekte Fragen in der spanischen Sprache

Möchtest du direkt zu den Übungen? Klick hier.

Was sind indirekte Fragen im Spanischen?

Indirekte Fragen (las oraciones interrogativas indirectas) werden ohne Fragezeichen (¿?) formuliert. Es handelt sich dabei um Nebensätze, denen ein Verb des Sagens oder Fragens im Hauptsatz vorausgeht. Im Gegensatz zu den in indirekter Rede formulierten Fragen geben wir mit indirekten Fragen jedoch keine zuvor in direkter Rede formulierten Äußerungen einer Person wieder. Stattdessen handelt es sich bei indirekten Fragen um Aussagesätze, mit denen wir zum Ausdruck bringen, dass uns bestimmte Informationen fehlen. Indirekte Fragen werden mit einem Fragewort (Pronomen oder Adverb) oder der Konjunktion si eingeleitet.

Einige der gebräuchlichsten Verben, die einer indirekten Frage vorausgehen sind saber, preguntar, decir, entender etc.

Beispiel:
No sé cómo…Ich weiß nicht, wie ...
Yo no entiendo por qué...Ich verstehe nicht, warum ...
No me queda claro si...Mir ist nicht klar, ob ...

In der folgenden Erläuterung lernst du, wie indirekte Fragen in der spanischen Sprache gebildet und verwendet werden. In den Grammatik-Übungen kannst du dein Wissen anschließend testen und vertiefen.

Entscheidungs- und Ergänzungsfragen

Bei Fragesätzen unterscheiden wir zwischen Entscheidungs- und Ergänzungsfragen. Entscheidungsfragen lassen sich mit „ja“ oder „nein“ beantworten und kommen demnach ohne Fragewort aus. Ergänzungsfragen hingegen werden mit einem Fragewort (Pronomen oder Adverb) gestellt.

Indirekte Entscheidungsfragen

Indirekte Entscheidungsfragen (las interrogativas indirectas totales) werden mit der Konjunktion si („ob“) eingeleitet.

Beispiel:
No sé si Lorena viene mañana (o no).Ich weiß nicht, ob Lorena morgen kommt (oder nicht).

Indirekte Ergänzungsfragen

Indirekte Ergänzungsfragen (las interrogativas indirectas parciales) werden mit einem Interrogativpronomen (qué, quién, cuál) oder einem Interrogativadverb (cómo, dónde, cuándo, cuánto, por que ...) eingeleitet.

Beispiel:
Me pregunto cuándo viene Lorena.Ich frage mich, wann Lorena kommt.

Satzbau bei indirekten Fragen

Der Satzbau von indirekten Fragen unterscheidet sich, je nachdem, ob es sich um eine Entscheidungs- oder Ergänzungsfrage handelt (wie es auch bei den direkten Fragesätzen der Fall ist).

Indirekte Entscheidungsfragen

Subjekt und Verb behalten ihre normale Position: si + Subjekt + Verb.

Beispiel:
Nuria no sabe si mi prima se llama Marta.Nuria weiß nicht, ob meine Cousine Marta heißt.

Indirekte Ergänzungsfragen

Das Verb steht vor dem Subjekt: Fragewort + Verb + Subjekt.

Beispiel:
Nacho no tiene idea de cuándo es mi cumpleaños.Nacho hat keine Ahnung, wann mein Geburtstag ist.

Zeichensetzung bei indirekten Fragen

Bei einer indirekten Frage verwenden wir – wie bei einem Aussagesatz – einen Punkt am Satzende und kein Fragezeichen.

Interrogativpronomen und -adverbien tragen immer einen Akzent.

Beispiel:
No tengo ni idea de cómo se llama esta calle.Ich habe keine Ahnung, wie diese Straße heißt.
Me pregunto si Nerea sabe cómo se llama esta calle.Ich frage mich, ob Nerea weiß, wie diese Straße heißt.

Indirekte Fragen vs. Fragen in indirekter Rede

Indirekte Fragen und Fragen in indirekter Rede sind nicht dasselbe, auch wenn sie sich in ihrer Struktur gleichen.

  • Mit einer indirekten Frage bringen wir zum Ausdruck, dass wir etwas nicht verstehen, wir uns über etwas nicht sicher sind oder dass uns bestimmte Informationen fehlen.
    Beispiel:
    Santi: «No sé a qué hora vamos al cine».Santi: „Ich weiß nicht, um wieviel Uhr wir ins Kino gehen.“
  • Mit einer in indirekter Rede formulierten Frage geben wir die ursprünglich direkte Frage einer Person wieder.
    Beispiel:
    Santi: «¿A qué hora vamos al cine?» (Frage in direkter Rede)
    → Santi ha preguntado a qué hora vamos al cine. (Frage in indirekter Rede)Santi: „Um wieviel Uhr gehen wir ins Kino?“ → Santi hat gefragt, um wieviel Uhr wir ins Kino gehen.

Sieh dir hierzu auch unsere Seite zur indirekten Rede an.